Erinnerungsbuch für die

        jüdischen NS-Opfer aus Oldenburg

Mit wenigen Ausnahmen sind die Oldenburger Opfer in die Deportationen einbezogen worden, die ab Herbst 1941 in die Ghettos und Lager im deutsch besetzten Osteuropa führten. Diese Übersicht zeigt alle Transporte, in die mindestens eine Person aus Oldenburg eingeschlossen war. Es sind Deportationen aus vielen Städten im Deutschen Reich und den westeuropäischen Ländern.

Aus Oldenburg selbst gab es keine Transporte. Bereits im April 1940 waren die Juden aus Ostfriesland und dem Land Oldenburg weitgehend vertrieben worden. Ausgenommen waren nur die jüdischen Ehegatten in »Mischehen« und die Bewohner der jüdischen Altersheime in Emden und Varel. Unter den am 23.10.1941 über Berlin nach Lodz deportierten Emdener und den am 23.7.1942 über Bremen und Hannover nach Theresienstadt deportierten Vareler Altenheimbewohnern waren keine ehemaligen Einwohner der Stadt Oldenburg.

Drei Jahre vor Beginn der Deportationen »nach dem Osten« hatte bereits der Gewaltausbruch des Pogroms vom 9./10.11.1938 die Entschlossenheit der Nationalsozialisten verdeutlicht. Schon damals waren Züge in mörderische Lager gefahren, wenn auch noch nicht in die Lager der industrialisierten Vernichtung. Aus Oldenburg fuhr am 11.11.1938 ein Zug mit den verhafteten Juden aus Ostfriesland und dem Land Oldenburg in das KZ Sachsenhausen. Darunter waren 29 Männer und Jungen aus der Stadt Oldenburg.